Schreiben Sie Pressemitteilungen? Das ist gut, denn auch in Zeiten von Social Media hat die Pressemitteilung noch längst nicht ausgedient. Aber Sie schreiben nur ab und an welche und sind dabei unsicher? Weniger gut. Selbst, wer nur selten Pressemitteilungen herausgibt, sollte die Basics beherrschen und sich über Grundlegendes Gedanken machen. Weil ich gerade in letzter Zeit mit einigen gravierenden Missverständnissen konfrontiert wurde, schreibe ich hier mal ein paar Worte dazu. Zunächst: Bei Presseinformationen spricht man besser nicht von „schalten“, das ist einfach die falsche Vokabel. Schalten kann man eine Werbeanzeige, dabei handelt es sich um eine bezahlte Leistung. Pressemitteilungen sind hingegen nur Angebote an die Redaktionen, die dann über eine Veröffentlichung entscheiden. Es steht ihnen dabei völlig frei, ob sie den Text 1:1 übernehmen, nur Teile daraus, die Inhalte umformulieren, mit eigenen Infos anreichern oder die Mitteilung als Ausgangspunkt für eine eigene Geschichte nehmen. „Die Journalisten schreiben sowieso, wie und was sie wollen, wir geben keine Pressemitteilungen mehr heraus“, ist daher der falsche Schluss.
Auch wenn Pressemitteilungen in der Regel nicht wortwörtlich übernommen werden, sollte man keinesfalls auf sie verzichten. Sie sind für professionelle PR-Arbeit unerlässlich, um aus Themen aufmerksam zu machen, Fakten zu liefern und Ansprechpartner zu nennen. Und über Nachfragen von Journalisten sollte man sich auch nicht wundern (Es steht doch schon alles in der Presseinfo, wieso fragt der so viel?), sondern sich über das Interesse freuen, die Chance zum Dialog und zur Beziehungspflege nutzen. Und nicht zuletzt sollte man realistische Erwartungen haben, was für die angesprochenen Journalisten interessant ist. Ein Wissenschaftsjournalist wird nicht unbedingt über die Geschäftsentwicklung eines Unternehmens schreiben, auch wenn diese Thema der Pressemitteilung ist. Wer das beherzigt, ist der professionellen PR-Arbeit ein Stück näher.