Der richtige Sprachcode bringt Frauen in Führung

Hilde Schumacher-GrubFrauen in Führungspositionen sollten sich zwei Sprach-Codes zulegen, einen für Männer und einen für Frauen. Das empfiehlt die Wissenschaftlerin Hilde Schumacher-Grub, Gleichstellungsbeauftragte der FH Bielefeld.  Warum, hat sie am 11. November in ihrem Vortrag zum Thema „Sprache und Körperausdrucksverhalten als Schlüssel zum Erfolg“ erklärt. „Der Sprachstil von Frauen führt dazu, dass sie im Umgang mit Männern ins Hintertreffen geraten“, mahnt  die Referentin.  So neigten Frauen etwa in Teamgesprächen dazu, Vorschläge oder Ideen als Fragen zu formulieren, das werde von Männern aber als Unsicherheit ausgelegt. Wenn Frauen sich in männlicher dominierter Arbeitswelt Respekt verschaffen wollten, müssten sie den Jungs-Code beherrschen,und zwar hinsichtlich Sprache und Körpersprache. Dazu hatte die Wissenschaftlerin erstaunliche Zahlen parat: So hängt der Erfolg von Kommunikation zu

  • 58 Prozent von derKörpersprache ab,
  • zu 38 Prozent von der Stimmlage und
  • nur zu sieben Prozent vom Inhalt!

Grund genug, sich das Körperausdrucksverhalten und Sprache von Frauen und Männern einmal genauer anzuschauen. Beide Komponenten unterscheiden sich nämlich, je nachdem wer sich gerade mit wem unterhält. Hilde Schumacher-Grub machte das an vielen Punkten fest, hier einige Beispiele:

  • Reden Männer mit Männern, gehen sie in Haltung und Blick wenig aufeinander ein,wahren viel Körperdistanz, haben kaum Blickkontakt und stellen sich im Winkel zueinander.
  • Kommunizieren Männer mit Frauen, legen sie oft Dominanzverhalten an den Tag, etwa durch Vorausgehen, zur Seite drängen oder sich breit machen. Sie unterschreiten die Körperdistanz zu Frauen oder spielen den Gentleman.
  • Sprechen Frauen miteinander, sind Haltung und Blick einander zugewandt und angepasst, es gibt wenig Körperdistanz und häufigen Blickkontakt, die Mimik ist ausgeprägt.
  • Reden Frauen mit Männern, zeigen sie oft ein Flirtverhalten.

Auch bei der Sprache gibt es große Unterschiede.

  • So benutzen Männer bei Gesprächen untereinander einen kleinen Wortschatz von täglich etwa 2000 Wörtern, führen die Unterhaltung eher zerstreut und neigen zum monologisieren.
  • Frauen untereinander benutzen täglich etwa 6.000 Wörter, führen konzentrierte, lange Dialoge, aber wiederholen häufig bereits Gesagtes.
  • Sprechen Männer mit Frauen, zeigen sie durch gezieltes Unterbrechen Dominanz oder Spielen herunter, was Frauen gesagt haben.
  • Frauen lassen sich hingegen in Gesprächen mit Männern durch Unterbrechen zum Schweigen bringen.

Es gibt eine Fülle von weiteren Merkmalen für die verschiedenen Sprachmuster. Hinzu kommen etliche Charakteristika für die Sprechmuster, also etwa Sprechtempo, Lautstärke oder Tonhöhe. Aufgrund dieser Erkenntnisse rät Hilde Schumacher-Grub Frauen in Führungspositionen zu zwei unterschiedlichen Sprachstilen, damit sie ihre Berufsrolle erfolgreich ausfüllen können. Diese Zweisprachigkeit empfiehlt sieübrigens auch den Männern, auch wenn diese derzeit wohl noch nicht so sehr den Druck spüren, sich anzupassen.

Der Vortrag fand übrigens im Rahmen der Vortragsreihe der FH Bielefeld  „Frauen in Führungspositionen“ statt. Weitere interessante  Themen stehen auf dem Plan.

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